Castillo de Sanchez-Lopez, San Pedro |
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Der Marqués sitzt in seinem Arbeitszimmer. Er zeichnet, kritzelt, überlegt...er flucht. Hinter der Türe hört man ein leises "Määääh".
Er steht auf, geht zur Türe und öffnet sie. Das fröhliche "Määähen" von Paola haucht ihm entgegen. Das Lamm rennt ihn beinahe um, als es in das Zimmer sprintet.
Hach, Paola...
"Määäh."
Das Tier frisst sich an Inhalt des Papierkorbes satt
Damals war es noch einfach, den Pöbel zu regieren und ihn auf die Felder zu drängen. Heute dünkt mir, muss man um sie buhlen, ihnen Geld und Fraß vorwerfen damit sie einen ihrer gekrümmten Finger rühren um Zitronen zu pflücken!
"Määäääh"
Und Eitel und Unwillig. Diese Gesellschaft hat ihr Spiel verloren, gegen den einfachen Mann vom Lande. Das Blaublut verliert seine Ehre und seinen Status mehr und mehr an solchen die sich aufschwingen und sich auf selbe Höhe zu stellen wagen. Selbst der trotteligste Sklave ist heute wohlig aufgefangen und verdüngt sich eine goldene Nase.
Ricardo Maria setzt sich hin und nimmt den Stift in die Hand. Wieder kritzelt er auf seinem Blatt Papier.
Und selbst den hohen Mannen, denen Ehr' und Macht gegeben, zu leiten und zu führen die Lande geht die Luft zum Atmen aus, da vom Gestank umfasst die Luft ist, die wir atmen müssen. Der Prolet hat die Macht gewonnen und wir zergehen im Wind. Oh weh mir, wenn ich einstmals sterbe als trauriger Marquès obgleich ich gesegnet mit Frau und Kindern, obzwar ich gesegnet mit Land, Frucht und Tier, Haus und Heim...
*Määääääääh!*
Obgleich mir Ruhm genommen und mitnichten mehr einen Gardisten der mich schützt vor diesem Übel das heute unser Land beherrscht. Ah, weh mir.
Er greift sich herzzerreißend seufzend auf die Stirn und blickt gen Himmel. Das Lamm blickt verwirrt zu ihm auf und kaut laut am Papier.
Wo ist der Herr, der sie straft für ihre Sünd', wo ist gar seine Hand die dereinst uns glücklich herrschen ließ. Welch grausame Zeit doch die Meine ist...
Aber nun genug des Mitleides...
Er wendet sich wieder vollends seinem Skriptum zu...in Erwartung eines großen Werkes.
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16.09.2007 18:53 |
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Das Lämmchen Paola frisst weiter irgendwelche Papiere, die im Papierkorb gelandet sind. Als der Marquéz sich wieder seinem Skript zuwendet, sieht die kleine Paola hoch, was es denn auf dem Schreibtisch noch feines gäbe.
Sie geht auf die Schreibtischseite des Marquéz und streckt den Kopf nach oben....
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16.09.2007 19:54 |
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Der Marqués streichelt Paola den Kopf und drückt den Kopf mit Nachdruck nach unten.
Pfui, Paola! Du weißt ganz genau, dass alles was am Tisch ist nicht angefressen wird. Mit diesen Skripten werde ich der Welt noch zeigen, welch großes Schöpfertum in der Familie der Sanchez-Lopez verborgen ist.
Er streckt die Faust hoch und spricht entschlossen.
Und dann wird alles unter der Gnade des Herren erkennen, dass Colonea auch noch heute wahrhaft glorreiche und verpflichtete Mannen zu bieten hat. Jawoll! Fernab von Reichtum und Politik wird er sich emporschwingen und wie ein Heiland, wie ein Engel zwischen den Frevlern hervorstechen, denn alleine seine Präsenz lässt die Menschen vor Ehrfurcht erstarren und jene die sich schätzen Munkeln und Flüstern ob seiner Großartigkeit und seiner geistigen Omnipräsenz!
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16.09.2007 21:27 |
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Der Moment, wo der Marqués von künftigen großen Taten seiner Familie träumt, ist die Chance für Paola den Kopf weit genug empor zu strecken, um das erste Eck des Dokuments auf dem Tisch anzuknabbern.
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16.09.2007 23:13 |
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Der Marquès sieht verwundert nach unten als er das leise rascheln und knautschen hört und sieht Paola mit genugtuuendem "grinsen" am Eck seines Skriptes knabbern.
Naaiiiin!!!
Er beißt sich krampfhaft auf die Unterlippe, zerknüllt das Papier und wirft es Paola auf den Kopf.
Ungehobeltes Lamm! Deine Manieren sind denen des Proletentums in keinster Weise überlegen obleich deines Hauses Meister von hohem Blute stammt!
Wir kannst du es nur wagen!
Er reibt sich über das Gesicht und atmet einmal durch, ehe er sich ein neues Blatt nimmt.
Wo war nun Meiner zum Stillstand gekommen...Ah, ja genau!
Wieder beginnt er zu Schreiben, stets im Augenwinkel seinen Blick auf Paola belassend.
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17.09.2007 08:19 |
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Das Lamm Paola zieht währenddessen beleidigt davon. In der Tür lässt sich noch ein letztes trauriges "Mäh" erklingen, bevor sie sich auf den Weg in die Küche macht. Immerhin war bald Essenszeit und der Koch hatte etwas für sie über.
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18.09.2007 11:46 |
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Auf leisen Sohlen, wie ein Indianer schleicht sich der kleine Pepe in das Arbeitszimmer seines Vaters, der wie immer in das Verfassen irgendwelcher Zettel vertieft war. Die Wasserpistole an sich gedrükt. Nur noch ein kleines Stücken. Anvisieren und abdrücken!!!
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18.09.2007 11:50 |
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Der Wasserstrahl traf den Marquéz unerwartet und mit voller Wucht und Pepe lachte..
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18.09.2007 11:51 |
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Der Marqués reibt sich das Wasser aus dem Nacken und dreht sich böse schauend um
Pepe, du Bastard! Weh dir wenn ich...ich habe dir zu tausenden Male betont, dass es falsch ist mit dem so kostbaren Gut unserer Berge zu spielen.
Und zu hundertausenden Male betonte ich gleichermaßen, er möge vor allem nicht meine Zeit mit unwürdigen Kindereien versiechen lassen!
Der zornige Vater steht auf.
Raus hier, ehe ich die Gerte aus den Hofstallungen holen lasse und dir dein Gesäß verprüglen lasse bis dein blaues Blut zu Boden tropft!
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18.09.2007 12:27 |
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Mein Blut ist aber rot!
Mit einem jauchzenden Lachen sucht er schnell das weite. Paola ist nie so grimmig, wenn er sie mal ein bisschen Nass macht.
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18.09.2007 15:05 |
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Nein! Dein Blut ist blau!
Ach du...womit hat Meiner eine solch undankbare Last verdient die mir lastet und schmerzt und doch von eigener Kraft gezeugt, obgleich ich selbst in meiner Kindeszeit niemals gewagt hätte auch nur einen Finger gegen meines Vaters Wille zu erheben.
Pepe Maria Sanchez-Lopez, der Jüngste unter den meinen, so steht er wird eines Tages der Besitzer der Arena in Los Rochos sein.
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19.09.2007 08:46 |
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Der Butler betritt das Arbeitszimmer des Marqués.
"Das Essen ist angerichtet. Auf der Terrasse wie Sie gewünscht haben."
Als er geendet hat, macht er eine leichte Verbeugung.
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19.09.2007 17:48 |
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Ricardo Maria erhebt sich
Ah, wunderbar. Ich Danke! Richten sie dem Weibe aus, dass ich mich gleich dazu geselle.
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19.09.2007 22:21 |
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"Sehr wohl, mein Herr", antwortet der Diener und überbringt der Gattin die Antwort des Marquéz.
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19.09.2007 23:34 |
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Der Marqués verlässt das Zimmer und begiebt sich auf die Terrasse. Wie fast immer ist der Himmel wolkenlos und der Blick über die Stadt San Pedro mit dem Schloßgarten der an eine Miniatur der hängenden Gärten des mystischen Welwunders erinnern soll im Vordergrund, beides ergänzt sich wunderbar zum Umfeld der Hausburg. Er setzt sich, die ganze Familie ist schon da, auch das Hauslamm...
nur Pepe fehlt...
Wo ist mein Jüngster? Der Stolz der Arena von Los Rochos!
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20.09.2007 11:28 |
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"Wir konnten ihn nirgendwo finden", antwortet die Frau des Marquéz.
Der Rest der Familie konnte sich nun schon denken, dass keiner auch nur in Berührung mit dem Essen kommen wird, solange nicht alle am Tisch saßen.
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20.09.2007 11:34 |
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Juan? Mein treuer Butler. Er möge doch dafür Sorge tragen, dass der gute Pepe Maria Sanchez-Lopez sich zum Tisch gesellt.
Sie dürfen ihn auch gleich darauf aufmerksam machen, dass er sich heute gezwungen fühlen muss, das Tischgebet zu sprechen. Sollte er sich weigern dürfen sie auch gerne die Gerte benutzen.
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21.09.2007 13:52 |
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"Gewisss doch." Mit einer leichten Verbeugung entfernt sich Juan und macht sich auf die Suche nach dem jungen Pepe. Der Junge war mit Sicherheit das aufgeweckteste Kind des Marquéz. Keinen Schabernack ließ er aus und deswegen trafen ihn meist die harten Strafen seines Vaters. Juan hat die Erziehungsmethoden des Marquéz noch nie verstanden. Aber es stand ihm nun mal nicht zu diese anzuzweifeln.
Gemeinsam mit der Köchin und dem Stubenmädchen hatten sie in Windeseile das Haus abgesucht, aber Pepe war nicht aufgetaucht. Wo mochte der Bengel nur stecken?!
Mit einer Tafel Schokolade bewaffnet machte sich Juan auf den Garten zu durchkämen. Eigentlich wußte er schon genau, wo er zuerst suchen wollte: der alte Baum am Rand des Gartens war eines der liebsten Verstecke von Pepe.
Er war noch nicht ganz an seinem Ziel angekommen, da hörte er den Jungen schon sprechen. Mit etwas Geschick und einer kleinen Bestechung gelang es Juan den Sohn des Marquéz zum gemeinsamen Mittagessen mit der Familie zu überreden.
Sie kamen beide auf die Terasse und Pepe setzte sich auf seinen Stuhl, als wenn nichts gewesen wäre.
"Darf ich nun die Suppe servieren lassen?", fragte Juan.
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21.09.2007 14:06 |
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